Betreff: Formensprache und musikalische Inhalte
Datum: 5. September 2008 10:42:02 MESZ
An: contact@quatschmuschel.de
Sehr geehrte Damen und Herren, die individuelle Formensprache und die ausgewählten musikalischen Inhalte (gut aufgelöste Klarinette ...) finde ich sehr anregend. Dem populären Einheitsbrei etwas entgegenzusetzen ist mutig und bereichernd. Die Stimmung beim Spielen selbst ist entspannt, da nicht zu viel über den Bildschirm hüpft und klappert und die Bilder und Klänge eine tiefere Schicht ansprechen. Z. B. finde ich die Sprecherin, welche bei Felix dem Fotoapparat die Gegenstände versprachlicht, wunderbar.
Vielen Dank!!!
LOG.OS Praxis für Logopädie
Martin Ochsenhirt-Schmid
Norbert Pieper, 2. Vorsitzender dbl NRW,
in Forum Logopädie 1/2003
Quatschmuschel, 2002: »Zisch mal!« Interaktive Lernspiele zur Lautbildung und auditiven Diskrimination für die Laute f, s, sch, ch1 und z.
Köln, Quatschmuschel 2002, Preis: 128,- EUR zugl. MwSt., www.quatschmuschel.de
Diese CD-ROM bietet fünf verschiedene Lernspiele für die Dyslalietherapie der Zischlaute. Damit kann von Beginn an der Computer in die Behandlung miteinbezogen werden, denn es werden die Bereiche Lautunterscheidung, Lautbildung und -festigung angesprochen.
Der Einstieg ist auch für computerunerfahrene Kinder leicht und motivierend, für die (wohl überwiegende Mehrzahl der) Erfahrenen einfach, aber zu keiner Zeit langweilig. Bei jedem Spiel sind den Lauten entsprechende Mundbilder abrufbar. Sie sind visuell sehr treffend und bieten den Laut auch immer akustisch an. Auditive, aber auch visuelle Wahrnehmungsanreize sind geschickt in die Spiele eingebaut. Wortschatz und Merkfähigkeit werden durch die Spielabläufe angesprochen und gefördert. Ein ausführliches, gelungenes Booklet stellt alle Spiele dar und gibt weitere Tipps.
Als »Zugabe« bietet die CD sechs Bastelspiele zum Ausdrucken, die die Themen der Spiele aufgreifen und fortführen: ein Memory, Lautquartette, Ausmalpuzzles, Mundmotorik- und Ansaugbilder, eine Anziehpuppe und ein »Mundangelspiel«. Hier mag die Therapeutin auf Dauer wohl eher mit kopierten Vorlagen der sonst doch kostspieligen Farbausdrucke arbeiten (Schwarz-Weiss-Ausdrucke sind aber auch möglich). Insgesamt kann man so sehr gut mit den Items der Spiele in der Behandlung jenseits des Computers weiteroperieren.
Die akustische Umsetzung ist mit ansprechenden (auch Kinder-) Stimmen und verstärkenden akustischen Überraschungen gelungen. »Möwendreck und Rattenmist« flucht da schon einmal die »Piratin Muschelkalk«.
Manchmal wirkt das Zusammenspiel von Ton und Animation für das an immer perfekter umgesetzte visuelle Graphikabläufe gewohnte erwachsene Auge etwas holprig – die Kinder spricht es aber besonders an. Die Spiele sind phantasievoll eingebettet und reizen zu Erinnerung und Merkfähigkeit.
Interaktion geht bei diesen Spielen nicht verloren: die Spiele können auch zu zweit gespielt werden. Und durch die immer wieder nötige Aktivität und Reaktion während der Spiele (deren Kontrolle die Therapeutin natürlich sicherstellen muß) geht man hier einen Schritt weiter als zum Beispiel bei den bisher für den rein auditiven, meist vorsprachlichen Bereich erstellten Programmen. So ist zu wünschen, dass den Zischlauten der Quatschmuschel bald weitere folgen. KollegInnen, die den Computer therapeutisch einsetzen, kann ich das Programm für diesen Schritt auf jeden Fall empfehlen, den anderen fällt der Erste hiermit vielleicht leichter.
Norbert Pieper, Bornheim